Bella Italia – schönes Italien: genau das wollten auch wir erleben. Nach unserer Reise über die italienische Insel Sardinien, führte uns unser Weg in das Land unserer liebsten kulinarischen Spezialitäten. Ob sich während unserer Reise durch Italien Vanlife als das “Dolce Vita” offenbart hat, erfährst im folgenden Artikel.
Über Italien
Italien, oder amtlich die Italienische Republik, ist zurecht bekannt für so Einiges: gutes Essen, guter Wein und eine positive Einstellung zum Leben. Zusätzlich ist Italien das Land mit den meisten UNESCO Welterbe-Stätten. Dies, gepaart mit dem im Durchschnitt subtropischen Klima, macht Italien zu Recht zu einem der meistbesuchten Ländern der Welt. Auch unter Deutschen ist Italien sehr beliebt, nach Deutschland (also Urlaub im eigenen Land) ist Italien, laut DRV, das zweitbeliebteste Reiseziel.
Vanlife und Freistehen in Italien
Auch unter Wohnmobilien ist Italien ein beliebtes Reiseziel. Knapp 20% aller europäischen Campingplätze liegen in Italien.
Doch wie sieht es mit Übernachtungen außerhalb offizieller Campingplätze aus?
Auch wenn wir uns hier definitiv wiederholen, müssen wir hier zwischen Freistehen und Wildcampen unterscheiden. Freistehen bezeichnet das Abparken und Übernachten in einem Fahrzeug. Wildcamping hingegen gilt nicht nur für Fahrzeuge, umfasst aber sogenanntes Campingverhalten (z.B. das Aufstellen von Campingstühlen, Ausfahren von Markisen, Feuerstellen, usw.).
Wildcamping ist in Italien – wie in fast jedem europäischen Staat – verboten und wird mit Geldbuße bestraft. Freistehen hingegen kann geduldet sein, wenn man a) kein Campingverhalten zeigt und b) kein Verkehrsschild dagegen spricht. Hier ein Beispiel, auch wenn die Schilder zur Anzeige eines Parkverbots für Wohnmobile variieren kann:
Wir können lediglich unsere Erfahrungen zum Freistehen teilen. Diese waren sehr positiv, auch wenn Italien sich als schwieriger als zum Beispiel Spanien herausgestellt hat.
Auch in Italien gibt es eine Vielzahl von offiziellen Stellplätzen von Gemeinden, die gleichzeitig Frischwasser sowie die Entsorgung von Abwasser anbieten. Diese haben wir häufig und gerne genutzt, ebenso wie offizielle Parkplätze ohne Verbot von Wohnmobilen. Diese sind allerdings bevorzugt im Inland zu finden. In Großstädten und Küstenregionen sind sowohl Stellplätze als auch Servicestationen Mangelware.
Unsere Reiseroute
Civitavecchia
Nach unserer knapp siebenstündigen Überfahrt von Olbia auf Sardinien nach Civitavecchia auf dem italienischen Festland, platzieren wir unseren Fiat Ducato auf dem Parkplatz des örtlichen Bahnhofs. Dafür, dass dieser an einer Hauptverkehrsstraße liegt und einiges an Zugverkehr hindurchläuft, ist er tatsächlich relativ ruhig.
Die Stadt selbst ist sehr charmant, mit ihrer von Restaurants gezierten Strandpromenade und einigen netten Bars und Restaurants im Stadtkern.
Wir entscheiden uns, mit dem Zug die Hauptstadt Rom zu besuchen. Innerhalb von einer Stunde und dem Einsatz von 5€ pro Person können wir die Großstadt genießen, ohne uns Sorgen um unseren Van machen zu müssen.
Monte Argentario Halbinsel
Weiter geht unsere Reise zu einem Stellplatz an einer Ausgrabungsstätte in der Stadt Ansedonia. Der Stellplatz ist sehr ruhig gelegen, tatsächlich sind wie hier allein.
Von Ansedonia aus starten wir unsere Fahrradtour über die Halbinsel Monte Argentario und besichtigen dabei die Städte Porto Ercole und Orbetello. An dem sonnigen Tag können wir das Dolce Vita ganz deutlich fühlen. Genau so haben wir uns das Vanlife in Italien vorgestellt.
Castelnuovo dell’Abate, Toskana
Da die Küstenregion sich als eher schwierig im Bezug auf das Freistehen gestaltet, richten wir unsere Route landeinwärts in Richtung Toskana. Unser nächster Stellplatz befindet sich in dem niedlichen Dörflein Castelnuovo dell’Abate. Die Gemeinde bietet sogar einen kostenloser Parkplatz für Wohnmobile am Friedhof, dieser ist jedoch leider ohne jeglichen Internet-Empfang.
Einige Weingüter sind in und um Castelnuovo dell’Abate angesiedelt. Ein Spaziergang zu einer Weinverkostung kommt uns daher gerade gelegen.
Arezzo
Wir entscheiden uns, einen Abstecher an die Ostküste Italien zu machen. Über die wirklich sehr sehenswerte Stadt Siena, machen wir uns auf den Weg. Da sich das Parken in Siena sehr schwierig gestaltet, fahren wir weiter westwärts nach Arezzo.
Die Stadt Arezzo verfügt über einen großen Touristenparkplatz, auf dem in der Nebensaison Wohnmobile geduldet werden. Einen Spaziergang durch diese Stadt können wir ebenfalls nur empfehlen. Es reihen sich mittelalterliche Gebäude und neuere Bauten und ergeben dennoch ein geschlossenes Bild.
San Marino
Auf dem Weg nach Rimini machen wir Halt in San Marino, der wohl ältesten bestehenden Republik der Welt. Der kleine Staat hat uns so gefesselt, dass wir diesem einen eigenen Artikel gewidmet haben.
Ravenna
Angekommen in Rimini, machen wir uns aufgrund der Vielzahl von Menschen schnell auf den Weg in Richtung Norden nach Ravenna. Der Strand von Ravenna ist unserer Meinung nach wesentlich schöner als der von Rimini – und ist zusätzlich nicht so überfüllt. Wir parken auf einem öffentlicher Stellplatz am Strand, sehr ruhig und in bester Lage.
Sowohl die Stadt als auch der Strand haben einen sehr besonderen Charme. Zuvor hatten wir noch nie von Ravenna gehört, doch wir würden definitiv wieder zurückkehren.
Ferrara
Auf unserem Weg gen Norden machen wir Halt in Ferrara. Hier ergattern wir einen Stellplatz am öffentlichen Stadtpark. Dieser ist, trotz exponierter Lage, sehr ruhig und sehr grün. Die mittelalterliche Stadt ist ebenso sehenswert wie alle Städte zuvor und zusätzlich sehr belebt.
Mantua/ Lago Inferiore
Ruhiger wird es für uns am nächsten Stellplatz am See “Lago Inferiore”. Dieser ist an sich schon sehenswert und ein tolles Ziel um vor einer tollen Kulisse zu SUPen oder die Seele baumeln zu lassen. Zusätzlich bietet auch die naheliegende Stadt Mantua zahlreiche historische Bauten und beherbergt daher ebenfalls eine Welterbestätte.
Verona
Auf dem Weg zum Gardasee lassen wir uns natürlich die Stadt Verona nicht entgehen. Nicht nur der Balkon der Julia aus Shakespears “Romeo und Julia” lohnt sich zu erkunden. Die Stadt vereint sehenswerte Bauwerke aus vielen verschiedenen Epochen. Die ergibt einen einmaligen Blick auf die Stadt, welcher uns bis heute beeindruckt.
Gardasee, Sirmione
Nachdem wir Verona hinter uns gelassen haben, finden wir einen Stellplatz, ganz in der Nähe des Gardasees. Der Parkplatz eines öffentlichen Hundeparks ermöglicht uns direkten Seezugang und liegt nahe an einem der Strände von Sirmione.
Zu Fuß machen wir uns auf zum historischen Zentrum Sirmiones. Dieses liegt auf einer Insel innerhalb des Gardasees.
Gardasee, Riva del Garda
Nachdem wir uns schweren Herzens von Sirmione getrennt haben, reisen wir an den nördlichsten Punkt des Gardasees: Riva del Garda. Diese Stadt ist bekannt und beliebt. Parken gestaltet sich daher mit einem großen Fahrzeug schwierig, dennoch finden wir einen Stellplatz. Die kleine aber feine Stadt bietet viel Wasser und einen großartigen und -umrahmt von Bergen- andersartigen Blick auf den Gardasee.
Sterzing, Südtirol
Unsere letzte Station ist die Stadt Sterzing in Südtirol. Auf einem großen Supermarktparkplatz machen wir Halt vor unserer letzten Etappe, der Heimfahrt über Österreich nach Hause. Sterzing ist ein schönes kleines Städtchen, allerdings nach dem Rest Italiens ein kleiner Kulturschock. Man fühlt sich direkt als wäre man bereits in Österreich.
Fazit
Unsere Reise durch Italien hat uns sehr viel Spaß gemacht. Was sie vor allem bei uns hinterlassen hat, ist die Lust auf mehr! Gerne möchten wir Süditalien bereisen, mehr von den Küsten und mehr von Norditalien sehen. Auch möchten wir gerne Sizilien mit unserem Van bereisen. Unsere Erfahrung wird daher sicher nicht die letzte sein!