Dem deutschen Winter entfliehen, Surfen und Portugal Campervan bereisen. Diesen Traum haben wir uns erfüllt. Ein halbes Jahr lang bereisten wir Spanien und Portugal in der Zeit von Oktober bis April. Im folgenden Beitrag berichten wir von unseren Erfahrungen mit Vanlife und Freistehen in Portugal und von unseren persönlichen Highlights.
Über Portugal
Die Portugiesische Republik ist ein europäischer Staat auf der iberischen Halbinsel und wird durch den Atlantischen Ozean im Westen und Süden, im Norden und Osten durch das Königreich Spanien begrenzt. Das westlichste Land Europas bietet 950 Kilometer Atlantikküste und eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.
Über Vanlife und Freistehen in Portugal
Zunächst gilt es kurz den Unterschied zwischen Freistehen und Wildcamping zu klären. Freistehen bezeichnet das Abparken und Übernachten in einem Fahrzeug. Wildcamping hingegen gilt nicht nur für Fahrzeuge, umfasst aber sogenanntes Campingverhalten (z.B. das Aufstellen von Campingstühlen, Ausfahren von Markisen, Feuerstellen, usw.). Wir können lediglich unsere Erfahrungen zum Freistehen teilen.
Nachdem in den letzten Jahren einige Gesetze sowohl gegen das Freistehen als auch gegen das Wildcamping erlassen wurden, scheinen sich die Regeln bezüglich des Freistehens ein wenig gelockert zu haben. Das Übernachten auf ausgewiesenen Parkplätzen ist für maximal 48 Stunden pro Gemeinde möglich. Ist der Parkplatz mit einem Verbotsschild für Wohnmobile versehen, gilt natürlich das Verbot, und das übrigens nicht nur für Wohnmobile, die aussehen wie das Modell auf dem Schild, sondern für alle Fahrzeuge, in denen du übernachtest. Besonders wichtig ist die Regel der ausgewiesenen Parkplätze beim Übernachten in Naturschutzgebieten, da sonst empfindliche Strafen verhängt werden können.
In Portugal findest du viele viele offizielle, teilweise auch kostenlose Servicestationen zur Entsorgung von Abwasser. Teilweise erhält man hier auch Frischwasser. Besonders positiv ist uns die Supermarkt-Kette Intermarché aufgefallen, diese bietet häufig Services wie Abwasser, Wasser, Waschmaschinen und große Parkplätze an.
Wenn du wie wir gleichzeitig Arbeiten möchtest, ist Portugal das perfekte Reiseland für dich. Selten haben wir so günstig so gutes Internet flächendeckend zur Verfügung gehabt. Alle Details zu SIM-Karten und Mobilem Internet in Portugal erfährst du hier.
Unsere Reiseroute
Algarve
Wir starten unsere Reise durch Portugal in der Algarve. Leider müssen wir hier sehr schnell feststellen, dass Stellplätze an der Algarve kaum noch zu finden sind. Die Algarve ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel, das fordert leider seinen Attribut. Obwohl ein Großteil der Algarve nicht als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, sind die meisten Parkplätze für Wohnmobile gesperrt. Dennoch ist die Gegend sehr schön und sehenswert.
Wir reisen daher schnell bis nach Sagres. Hier gibt es einen sehr großen öffentlichen Parkplatz vor dem Fortaleza de Sagres, welcher in der Nebensaison von Wohnmobilisten bevölkert wird. Von hier erreicht man auch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Fahrzeug den Farol do Cabo, den westlichsten Punkt des europäischen Festlands.
Wenn du gerne Pizza isst, ist Sagres auch einen Ausflug für dich wert! Die Pizzaria Arte Bianca bietet eine unheimlich leckere Pizza an. Diese wurde sogar vom Restaurant-Guide 50 Top-Pizza unter die 50 besten Pizzen Europas gewählt.
Alentejo
Nördlich der Algarve liegt die Region Alentejo, diese wird im Westen durch den atlantischen Ozean begrenzt, im Osten durch das Spanische Königreich. Im Norden grenzt sie an die Metropolregion Lissabon und die Region Centro.
Auf unserem Weg nach Norden reisen wir nach Sines. Außerhalb der Stadt, hinter der Ölmanufaktur, kann man sehr gut an der Küste stehen. Die Region rund um Sines ist eine der wenigen, die nicht als Naturschutzgebiet deklariert ist.
Ein weiterer sehr schöner Stellplatz ergab sich für uns kurz vor Lissabon an der Costa da Caparica. Die Costa da Capricia ist ein 26 Kilometer langer Küstenstreifen südlich von Lissabon. Der schier endlose Sandstrand lädt nicht nur zum baden und sonnen ein. Aufgrund der konstanten Wind- und Wellenbedingungen ist die Costa da Capricia sehr beliebt bei Surfern und Kitesurfern.
Lissabon
Natürlich wollten wir uns die Hauptstadt Portugals, Lissabon, nicht entgehen lassen. Die lebendige Stadt hat viele Sehenswürdigkeiten und köstliche Spezialitäten zu bieten. Du solltest unbedingt den “Pastel de Nata”, ein Blätterteig-Gebäck mit einer Zimt-Pudding-Füllung, und den Ginjha, einen Fruchtlikör hergestellt aus der Ginjha-Beere, probieren.
Entlang des Flusses Tagus sind einige große Parkplätze in Stadtteilen, die wie Industriegebiete wirken, zu finden. Auf diesen kann man auch größere Fahrzeuge problemlos parken und mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmittels in die Stadt fahren. Alternativ befinden sich ebenfalls in der Stadt Almada einige Parkplätze, die etwas ruhiger gelegen sind. Die Stadt liegt auf der anderen Flussseite, ist jedoch über eine Fährverbindung an Lissabon angebunden. Wir haben beide Varianten ausprobiert und waren mit beiden sehr zufrieden.
Centro
Die Region Centro schließt sich nördlich an die Region Alentejo und die Metrolpolregion Lissabon an. Auf unserer Reise machen wir in einigen Küstenstädten halt.
Wir beginnen in Ericeira. Der kleine Ort ist sehr nett anzuschauen und bietet mit seinen verwinkelten Gassen ein schönes idyllisches Bild. Die Region um Ericeira ist bekannt für ihre Surfspots. Als wir hier sind, wird am Praia de Ribeira d’Ilhas gerade ein Wettkampf der World Surf League ausgetragen.
Ebenfalls unter Surfern bekannt und beliebt ist der Ort Peniche. Die Buchten um Baleal bieten mehrere gute Surf-Spots für alle Levels. Dementsprechend sind auch einige Surfer-Bars und Restaurants zu finden. Aufgrund der hohen Beliebtheit ist die Stellplatzsuche ein wenig schwierig, jedoch nicht unmöglich.
Unsere Reise führt uns weiter nach Figuera da Foz, auch dieser Ort verfügt über lange Sandstrände und mehrere Surfspots. Die Stellplätze am Strand und den Surfsports eignen sich für kurze Wohnmobile (unter 6 Metern Länge) da die Parkplätze sehr kurz sind.
Norte
Der nördlichste Punkt, den wir in Portugal bereisen ist die Stadt Porto. Die ehemalige Kulturhauptstadt Europas ist vor Allem für den nach ihr benannten Portwein bekannt, hat aber so einige Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Entlang des Flusses Douro führt ein Fahrradweg, an diesem kann man einige schöne ruhige Stellplätze finden. Mit dem Fahrrad kommt man einfach zum Fuße der Brücke Ponte Luis I, von welcher man den Stadtkern gut zu Fuß erkunden kann.
Fazit
Portugal bietet wirklich eine wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft, besonders die Küsten haben uns sehr beeindruckt. Außerhalb der Algarve haben wir sehr gute Stellplätze gefunden und haben eine sehr gute Zeit verlebt.
Wie du vielleicht weißt, war die Reise durch Portugal Teil unserer Reise durch Südwest-Europa. Wenn du mehr über den Teil der Reise in Spanien wissen möchtest, dann schau mal hier: