Das musst du in Vietnam gesehen haben! Unser Reisebericht einmal quer durch das Land.

Mit unserer Reise durch Vietnam im November 2022 haben wir uns einen lang gehegten Traum erfüllt. Bereits im Jahr 2019 haben wir die Flüge für diese Reise gebucht, jedoch kam durch die COVID-19 Pandemie alles anders. Endlich – und nur mit zweieinhalb Jahren Verspätung, durften wir unsere Reise antreten. Insgesamt 21 Tage sind wir durch das Land gereist. Dabei haben wir die erstaunliche Vielfalt dieses Landes kennenlernen dürfen ebenso wie die positive Art der dort lebenden Menschen. In diesem Reisebericht fassen wir unsere Highlights der Sehenswürdigkeiten von Vietnam zusammen.

Unsere Reiseroute

Aufgrund unserer Reisezeit im November haben wir uns entschlossen, Vietnam von Nord nach Süd zu bereisen. Aufgrund der begrenzten Zeit, war es uns nicht möglich alle Sehenswürdigkeiten und Städte Vietnams zu bereisen. Trotzdem sind wir mit der getroffenen Auswahl sehr zufrieden und möchten diese daher mit dir teilen.

1. Hanoi, 2 Tage

Unsere Reise beginnt in Vietnams Hauptstadt Hanoi. Nach 2x 8 Stunden Flug sind wir ziemlich platt und froh, endlich in Vietnam angekommen zu sein. Das Wetter hellt die müde Stimmung direkt auf: 28 Grad Celsius und Sonnenschein.

Auf der Fahrt vom Flughafen zu unserem Quartier im Stadtbezirk Old Quarter, wird es auf einmal ganz real. Wir sind wirklich in Vietnam! Auf den Straßen drängen sich dicht an dicht Autos, kleine LKWs, Fahrradfahrer und tausende Motorroller.

In unserer Unterkunft angekommen, zieht es uns direkt zurück auf die Straße – diesmal zu Fuß. Die Vielzahl an Ladengeschäften mutet zunächst fremd an – jede Straße ist vollgepackt mit denselben Angeboten. Schuh-Straße, Kleidungs-Straße, Gold-Straße … passenderweise sind die Straßen tatsächlich nach der dort verkauften Ware benannt.

Für unseren Aufenthalt von zweieinhalb Tagen erkunden wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu Fuß und legen dabei knapp 34 km zurück.

Natürlich wollen wir euch unsere persönlichen Highlights in Hanoi nicht vorenthalten:

Old Quarter

Das Old Quarter hat uns persönlich sehr gut gefallen. Dieser Teil der Stadt ist sehr belebt, trotzdem erschien es und nicht zu laut, zu verkehrsdicht. Eine Vielzahl an Restaurants, Cafés und Bars lädt zum verweilen ein.

Tran Quoc Pagode und Ngoc Son Tempel

Hoi an bietet eine Vielzahl an Pagoden und Tempeln, besonders haben uns die Tran Quoc Pagode und der Ngoc Son Tempel imponiert. Beide sind innerhalb von Seen gelegen, was ihnen einen besonderen Charme gibt.

Thang Long Zitadelle

Die Thang Long Zitadelle ist Teil der Kaiserstadt aus dem 11. Jahrhundert. Sie beinhaltet eine Ausstellung zu den verschiedenen Herrschafts-Dynastien und Fundstücke aus der angrenzenden Ausgrabungsstätte.

2. Halong Bucht & Lan Ha Bay, 3 Tage

Die Halong Bay – oder auch Halong Bucht – ist eine der beliebtesten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Vietnam, leider aber auch die kostenintensivste. Die unwirkliche Landschaft aus Kalkstein, welcher in Form von hunderten Inseln aus dem Wasser ragt, ist wirklich wunderschön anzusehen.

Nach langer Recherche entscheiden wir uns, sowohl die Halong Bucht als auch die Lan Ha Bucht während einer Kreuzfahrt mit der Flotte Doris Cruise zu erkunden. Wenn du dich mehr zum Thema Bootstour in der Halong Bay interessierst, ist unser Erfahrungsbericht genau das richtige für dich!

Von Hanoi werden wir abgeholt und zum Fährenterminal in Ha Long gebracht. Dort steigen wir auf ein kleines Boot, welches uns zum in der Halong Bay liegenden Kreuzfahrtschiff bringt. Auf diesem schippern wir drei Tage lang durch Halong und Lan Ha Bay.

3. Ninh Binh (Tam Coc), 1 Tag

Nachdem wir uns von der Crew und der Halong Bucht verabschiedet haben, wartet bereits der Transport nach Tam Coc auf uns. Die Region Ninh Binh wird auch als die “trockene Halong Bucht” bezeichnet. Tatsächlich ist sie nicht so trocken, wie der Name vermuten lassen würde.

Um unseren Tag in Tam Coc gut zu nutzen, haben wir uns ein straffes Programm vorgenommen. Wir starten mit einer der Bootstouren, die als absolute Sehenswürdigkeiten für die Region Ninh Binh gelten. Da wir im zauberhaften Tam Coc Lake View Homestay untergebracht sind, entscheiden wir uns für eine Sampan-Tour in Tam Coc. Weitere Touren werden in Trang An angeboten, diese umfassen die malersichen Reisfelder und mehrere Höhlen. Unser Bootsführer steuert uns in Richtung Mua Cave, dabei queren wir einige Höhlen. Die Gesteinsformationen erinnern tatsächlich an die Halong Bucht.

Nach unserer Bootstour geht es auf dem Fahrrad zur Mua Cave und zum Tràng An Ancient Temple – und natürlich wieder zurück. Bei 34 Grad Celsius und strahlendem Sonnenschein fühlen sich die 22 Kilometer wie eine sportliche Höchstleistung an.

Der Mua Viewpoint hat uns ganz besonders gefallen. Der Aussichtspunkt über der Mua Cave bietet eine spektakuläre Aussicht über die Landschaft. Hierfür steigst du circa 600 sehr ungleichmäßige Treppenstufen empor, plane hierfür Zeit ein und nimm Wasser mit!

4. Hue, 1 Tag

Nach einem aufregenden Tag machen wir uns nun im Nachtzug auf den Weg nach Hue. Die Strecke von knapp 580 km legt der Zug in 11,5 Stunden zurück. Pünktlich um 5.30 Uhr kommen wir in Hue an. Um ganz ehrlich zu sein, so richtig ausgeschlafen sind wird nicht, die Rucksäcke drücken und es ist schwül. Trotzdem wollen wir es uns nicht entgehen lassen, die ehemalige Kaiserstadt zu besichtigen.

5. Hoi An, 3 Tage

Von Hue nehmen wir den Bus nach Hoi An. Die dreistündige Fahrt bestätigt uns in der Entscheidung, für die Strecke von Ninh Binh nach Hue den Nachtzug gewählt zu haben. Die Sleeper-Busse sind in der Regel nicht schlecht, können für Menschen mit einer Körpergröße über 1,65m auf Dauer aber sehr unbequem werden.

Von unserem eher außerhalb gelegenen Homestay machen wir uns direkt mit dem Fahrrad auf den Weg in Stadt Hoi An. Auch hier herrscht, wie in Hanoi, geschäftiges Treiben – allerdings ohne Motorroller, da diese in der Innenstadt verboten sind. Unzählige Kleidungsgeschäfte und Schneidereien reihen sich aneinander, alles verziert mit hunderten Lampions.

Besonders schön wird es bei Nacht, wenn die Lampions auf den Straßen und unzähligen Booten leuchten. In der Altstadt Hoi Ans sind viele Gebäude sehr alt und sehr gut erhalten. Somit ist die Stadt Hoi An selbst eine der wichtigsten und für uns schönsten Sehenswürdigkeiten in Vietnam.

6. Da Lat, 2 Tage

Da Lat ist eines der beliebtesten Urlaubsziele der Vietnamesen, besonders während der Trockenzeit. Auf luftigen 1.500m über dem Meeresspiegel ist es hier nämlich wesentlich kühler als im Rest des Landes.

Wir sind allerdings nicht für die Abkühlung sondern für ein wenig Action hier. Auf dem Programm steht: Canyoning!

Pünktlich – wie immer in Vietnam – werden wir von unseren Guides abgeholt und zum Datanla Wasserfall gebracht. Die Anlage ist sehr gepflegt, die Wasserfälle sehr schön und es gibt eine Sommerrodelbahn. Für uns gibt es jedoch keine Fahrt auf der Achterbahn, sondern Neoprenanzüge, Helme und eine kurze Einweisung ins Abseilen. Dann geht aus auch schon los zum ersten Abstieg. Insgesamt steigen wir drei Wasserfälle hinab, rutschen eine Slipline sowie eine natürliche Wasserrutsche und springen aus 9 Metern Höhe in das – zugegebenermaßen nicht ganz glasklare – Wasser.

Im Anschluss an das darauffolgende Trekking sind wir glücklich, voller Adrenalin aber auch ziemlich kaputt. Das anschließende Essen mit unseren Tourguides bringt die Lebensgeister jedoch schnell wieder zurück.

Du bist für sportliche Aktivität und Adrenalin zu haben? Dann können wir die Canyoning Tour von Dalat Adventure Tours nur empfehlen!

Doch auch Kaffee-Trinker können in Da Lat ganz auf ihre Kosten kommen. Aufgrund der Höhenlage Da Lats ist dies der einzige Ort Vietnams, an welchem Arabica Kaffee angebaut werden kann. Aus diesem Grund siedeln sich seit den 1970er Jahren immer mehr Kaffeefarmen und Coffeeshops in der Region an. Während der Besichtigung einer Kaffeefarm, wie der von Son Pacamara, kannst du alles über den Anbau und die Verarbeitung von Kaffee lernen, deinen eigenen Kaffee rösten und unterschiedliche Röst- und Aufgussverfahren probieren.

7. Phu Quoc, 4 Tage

Weiter führt uns unsere Reise nach Phu Quoc, der größten Insel Vietnams, im Golf von Thailand. Die Insel ist bekannt für weiße Sandstrände und Agrar-Produkte wie den Phu Quoc Pfeffer. Das Wetter ist tropisch, die Wassertemperatur von 28 Grad ein absoluter Traum.

Auf der Insel besichtigen wir die Bio-Pfeffer-Farm der Familien Pham. Für nur 60.000 Vietnamesische Dong (circa. 2,40€) pro Person erhalten wir ein leckeres Begrüßungsgetränk und eine persönliche Führung durch die Pfeffer-Plantage und den Garten. Hier erfahren wir eine Menge über die heimischen Produkte und dürfen überall Geruchs- und Geschmacksproben nehmen.

Ein weitere Sehenswüdigkeit der Insel ist die längste Gondelbahn der Welt. Die Hon Thom Cable Car erstreckt sich über knapp acht Kilometer und zwei weitere Inseln zur Insel Hon Thom. Auf dieser befindet sich die SunWorld, ein Areal bestehend aus mehreren Themenparks. Die Aussicht während der Fahrt ist atemberaubend. In der Tickets der Gondelbahn ist der Eintritt in den Aquatopia Wasserpark inkludiert. Dieses Rutschenparadies hat uns bei strahlendem Sonnenschein sehr viel Freude bereitet.

8. Can Tho, 2 Tage

Die vorletzte Station unserer Reise führt uns nach Can Tho, in die Hauptstadt des Mekong-Deltas. Die schwimmenden Märkte sind ein beliebtes Ziel für Tagestouristen aus Ho Chi Minh Stadt. Auch wir wollen uns die beliebte Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen. Wer rechtzeitig auf dem Markt sein möchte, muss zeitig aufstehen. Um 5.55 Uhr steht unser Guide bereit, uns zum Pier von Can Tho zu führen. Angekommen auf dem Cai Rang Floating Market bekommen wir Kaffee und Nudelsuppe von Booten serviert. Auf den Verkaufsbooten türmen sich Ananas, Kürbisse, Melonen, Süßkartoffeln und vieles mehr.

Unsere Tour führt uns weiter in eine Reispapier-Manufaktur. Hier wird die Herstellung von Reispapier und Reisnudeln demonstriert. Wer möchte, darf sogar selbst Hand anlegen und eine Reispapierplatte dämpfen.

Zum Abschluss besichtigen wir die Kakao-Farm von Mười Cương. Seit 1970 wird der Anbau von Kakao in Vietnam vorangetrieben. Auf der Farm lernen wir alles Wissenswerte über die Kakao-Pflanze und die Herstellung von Schokolade. Zusätzlich dürfen wir jedes Endprodukt der Verarbeitungsschritte probieren. Die Kakao-Farm hat generell für ausländische Touristen geschlossen, du kannst sie aber mit einem einheimischen Guide problemlos besichtigen.

9. Ho Chi Minh Stadt (Saigon), 3 Tage

Zum Abschluss unserer Reise besichtigen wir Ho Chi Minh City, die zweigrößte Stadt Vietnams. Obwohl sie weniger Einwohner zählt als die Hauptstadt Hanoi, wirkt sie nach der Idylle Phu Quocs wesentlich voller und lauter auf uns. Nach der Besichtigung des Kriegsreste-Museums zieht es uns daher wieder direkt aus der Stadt in das Umland.

Wir besichtigen auf die Cu Chi Tunnel und ein ehemaliges Lager des Vietkong auf Monkey Island.

Dann treten wir, mit unheimlich vielen Eindrücken, den Taschen voller Einkäufen und den Bäuchen voller Kokosnuss-Kaffee, unsere Heimreise an.

Fazit

Wir haben uns sehr auf die Reise nach Vietnam gefreut und wurden nicht enttäuscht. Die Landschaften, die Küche und die Kultur des Landes haben einen bleibenden positiven Eindruck bei uns hinterlassen. Wir können Vietnam als Reiseziel nur weiterempfehlen.