Den Berichten anderer Reisender sind die beliebten Wohnmobil-Reiseziele Andalusien und die Algarve von Campern regelrecht überflutet. Seit der COVID-19-Pandemie zieht es immer und immer mehr Menschen auf die Straße und ins warme Südeuropa. Aus diesem Grund sind wir sehr froh uns entschieden zu haben, das europäische Festland zu verlassen und die Kanarischen Inseln mit unserem ausgebauten Fiat Ducato zu bereisen. Doch wie unterscheidet sich das Vanlife auf den Kanaren? Ist es die lange Reise, den Aufwand und den Preis wert? In diesem Bericht erfärhst du es!
Über die Kanaren / Kanarischen Inseln
Die Kanarischen Inseln sind eine Inselgruppe im Atlantischen Ozean. Sie sind geografisch dem afrikanischen Kontinent zuzuordnen, sind aber politisch eine autonome Region Spaniens.
Die bevölkerungsreichsten Inseln Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote sollten jedem deutschen Touristen ein Begriff sein, da sie beliebte Urlaubsziele, vor Allem für Kreuzfahrten und Pauschalreisen, sind. Der Grund hierfür liegt primär am Klima, welches auf den Kanaren herrscht.
Die Kanarischen Inseln werden auf grund der Durchschnittstemperatur von 23 Grad Celsius und jährlich circa 3.000 Sonnenstunden als “Inseln des ewigen Frühlings” bezeichnet. Besonders hervozuheben sind die geringen Schwankungen, das Klima ist sehr gemäßigt. Die Temperaturen im Winter schwanken -je nach Insel- zwischen 14 und 21 Grad. Die wärmsten Orte im Winter sind auf Lanzarote und Gran Canaria zu finden. Im Sommer liegen die Temperaturen zwischen 19 und 28 Grad. Aus diesem Grund belegen die Kanarischen Inseln mehrfach die oberen Ränge der Wohnorte mit dem besten Wetter.
Die häufig eher als karg geschrieben Inseln entstammen Jahrtausenden von vulkanischer Aktivität, die teilweise bis heute anhält. Neben einer Vielzahl von erloschenen Vulkankratern bieten die Kanarischen Inseln glasklares Wasser, Sandstrände und eine exotische Flora und Fauna.
Unser Weg zum Vanlife auf den Kanaren
Um dem deutschen Winter zu entfliehen haben wir uns im Jahr 2021 entschlossen, den für uns in Deutschland unterträglichsten Monat, den Februar, auf der Kanareninsel Fuerteventura zu verbringen. Hier entstand auch die Idee einen Van auszubauen und in diesem zu leben und zu reisen. Seither war es unser reger Traum, mit unserem Van auf die Kanaren zurückzukehren, was wir bereits im November 2022 in die Tat umsetzen konnten.
Mit einer Fähre der Gesellschaft Armas traten wir und der Fiat Ducato die 30 Stunden lange Seereise von Huelva, Spanien auf die Kanaren an. Unser erstes Ziel: Lanzarote. Danach sollten Fuerteventura, Gran Canaria, Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro folgen.
Vanlife auf den Kanaren
Das Leben im Van gestaltet sich auf den Kanarischen Inseln ambivalent. Auf der einen Seite gibt es keine Camping-Infrastruktur wie man dies aus Frankreich, Spanien oder Portugal gewohnt ist. Wasser und Abwasser können in der Regel (auf Nachfrage) in Tankstellen erhalten beziehungsweise entsorgt werden. Die Anzahl an Campingplätzen und offiziellen Stellplätzen ist verschwindend gering.
Aufgrund dieser Situation und der eher geringen Menge an Wohnmobilen ist das Freistehen sehr einfach und an vielen Stellen geduldet. Einzige Ausnahme sind hier konkret ausgeschilderte Stellen, vor Allem in Vogelschutz- oder Naturschutzgebieten. Außerhalb diese ist es aber problemlos möglich schöne Stellplätze zu finden.
Besonders auf ihre Kosten kommen können Wassersportler. In der Nähe vieler der beliebtesten Surfspots sind eine Vielzahl von Stellplätzen verfügbar.
Die Reise zwischen den Inseln kann mehrmals täglich mittels Fährverbindungen angetreten werden, sodass eine Rundreise über alle Inseln problemlos und sehr spontan möglich ist.
Das mobile Internet ist auf den Kanarischen Inseln nicht so gut ausgebaut wie auf dem spanischen Festland, dennoch ist es ausreichend verfügbar um zuverlässig damit arbeiten zu können.
Unser Leben auf den Kanaren
Die Kanarischen Inseln und deren Einwohner bestechen durch eine sehr freundliche und aufgeschlossene Art. Wir fühlen uns hier sehr wohl und aufgenommen. Bis auf wenige Deutsche, sind die Menschen hier sehr entspannt. Da die Inseln primär durch Tourismus leben, sind sie alle eher international. Mit Englisch kann man hier praktisch alles regeln, ein paar Spanischekenntnisse können aber nie schaden und zaubern den Einheimischen häufig ein Lächeln ins Gesicht.
Wir genießen die Zeit, das Wetter und das Wasser auf den Kanarischen Inseln sehr. Die Atmosphäre ist sehr positiv, was wohl auch der aktuell eher geringen Anzahl an Wohnmobilisten geschuldet ist. Die Anreise gestaltet sich ein wenig komplizierter und kostenintensiver als zum Beispiel nach Spanien oder Portugal. Dennoch können wir die Kanarischen Inseln uneingeschränkt für Vanlife empfehlen.
Mehr zum Thema Vanlife auf den Kanarischen Inseln
Du möchtest mehr zum Thema Vanlife auf den Kanaren wissen? In den folgenden Beiträgen gehen wir auf die Details ein.
Kanaren, allgemein
Lanzarote
Zwei Monate haben wir auf Lanzarote verbringen dürfen und es schmerzt fast weiterziehen zu “müssen”. Nach kurzer Eingewöhnungszeit in Playa Blanca und einigem Sightseeing (El Golfo und Orzola) haben wir uns häufig am Stand Playa de Famara aufgehalten um dort Kitesurfen und Wingsurfen zu lernen. Außerdem ist der Playa de Famara ein geeigneter Surf-Spot für Anfänger und Aufsteiger. Der Urlauberort Costa Teguise besticht durch einige gute Restaurants und Bars und bietet trotzdem einige gute Stellplätze. Hier hatten wir keinerlei Probleme, das Abstellen unseres Vans wurde jederzeit gedultet.
Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung war problemlos an den meisten CEPSA-Tankstellen möglich. Es lohnt sich, die Augen nach LKW-Waschboxen offen zu halten, und nach dem tanken lieb zu fragen.
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Fuerteventura
Unserer Zeit auf Lanzarote schloss sich ein Monat auf Fuerteventura an. Die Insel besticht mit mehreren Spots, die sich hervorragend für Wassersport eigenen und gleichzeitig wunderschöne Aussichten und Stellplätze bieten.
Wir beginnen unsere Reise im Norden in Corralejo und El Cotillo. Die Norden bietet einige gute Restaurants und Möglichkeiten auszugehen. Der Süden wiederum besticht durch einsame, ruhige Stellplätze und lange Sandstrände wie in La Pared und Sotavento.
Für die Wasserversorgung sowie die Abwasserentsorgung greifen wir auf das Serviceangebot der nahegelegenen DISA-Tankstellen zurück.
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Gran Canaria
Unserer Reise durch Fuerteventura schließt sich eine Rundreise durch Gran Canaria an. Wir beginnen in der Hauptstadt Las Palmas.
Weiter geht es in den Süden, in die bekannte Touristen-Stadt Maspalomas und die schöne Hafenstadt Playa de Mogán.
Durch die Berge im Zentrum arbeiten wir uns zurück in den Norden der Insel und schließen unsere Reise durch Gran Canaria in Agaete ab.
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